Sharpes Trafalgar by Bernard Cornwell

Sharpes Trafalgar by Bernard Cornwell

Autor:Bernard Cornwell
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Roman
ISBN: 9783838706535
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2011-02-06T23:00:00+00:00


Captain Llewellyn war ärgerlich. Jeder an Bord war gereizt. Dadurch, dass sie das andere Schiff verloren hatten, war die Moral auf der Pucelle so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass ständig kleine Fehler begangen wurden. Den Bootsmännern rutschte die Hand aus, die Offiziere schnauzten die Mannschaft an, die Mannschaft war verdrossen, aber Captain Llewellyn Llewellyn war echt ärgerlich und besorgt.

Bevor das Schiff in England losgesegelt war, hatte es eine Kiste mit Granaten an Bord genommen. »Es sind französische«, sagte Llewellyn zu Sharpe, »und so habe ich keine Ahnung, was darin ist, Pulver natürlich und etwas Explodierendes. Sie sind aus Glas gemacht. Man zündet sie an, wirft sie weg und betet, dass sie jemanden töten. Teuflische Dinger sind das, wirklich teuflisch.«

Und jetzt waren die Granaten verschwunden. Sie sollten im vorderen Magazin auf dem Orlopdeck sein, doch eine Suche von Llewellyns Leutnant und zwei Sergeants war erfolglos gewesen. Für Sharpe war der Verlust der Granaten nur Pech, ein weiterer Schicksalsschlag an einem Tag, der für die Pucelle unter schlechten Sternen stand, doch Llewellyn befürchtete, dass das Problem viel ernster war. »Irgendein Narr könnte sie in den Laderaum gebracht haben«, sagte er. »Wir haben sie von der Viper gekauft, als sie neu ausgerüstet wurde. Sie haben sie vor Antigua erbeutet, und ihr Kapitän wollte sie nicht. Er hielt sie für zu gefährlich. Wenn Chase erfährt, dass sie im Laderaum sind, kreuzigt er mich, und ich kann es ihm nicht verdenken. Ihr richtiger Aufbewahrungsort ist das Magazin.«

Ein Dutzend Seesoldaten wurde zu einem Suchtrupp zusammengestellt, und Sharpe ging mit ihm in den Laderaum, wo die Ratten herrschten und sich der faulige Gestank des Schiffes konzentrierte. Sharpe brauchte nicht dort zu sein, Llewellyn hatte ihn nicht mal um Mithilfe gebeten, doch er zog es vor, etwas Nützliches zu tun, anstatt unter der schlechten Atmosphäre zu leiden, die seit Tagesanbruch an Deck herrschte.

Die Suche dauerte drei Stunden, bis ein Sergeant die Granaten schließlich in einer Kiste fand, auf deren Deckel das Wort »Biskuits« gestanzt war. »Nur Gott weiß, was im Magazin ist«, sagte Llewellyn sarkastisch. »Sie sind vermutlich voller Pökelfleisch. Dieser verdammte Cowper!« Cowper war der Proviantmeister des Schiffes, verantwortlich für den Nachschub an Verpflegung. Der Proviantmeister war kein richtiger Offizier, wurde aber allgemein als solcher behandelt, und er war äußerst unbeliebt. »Das ist das Schicksal von Proviantmeistern«, sagte Llewellyn, »sie werden gehasst. Deshalb hat Gott sie auf die Erde geschickt. Sie sollen für den Nachschub von Dingen sorgen, was sie selten können, und wenn, dann sind diese Dinge für gewöhnlich von der falschen Größe oder von falscher Farbe oder Form.« Proviantmeister, wie die Marketender der Armee, konnten auf eigene Rechnung handeln, und ihre Bestechlichkeit war berüchtigt. »Cowper hat sie vermutlich versteckt und gedacht, er könnte sie irgendeinem unbedarften Wilden verhökern. Verdammter Mann!« Nachdem der Waliser den Proviantmeister verflucht hatte, nahm er eine der Granaten aus der Kiste und reichte sie Sharpe. »Mit gehacktem Eisen gefüllt, sehen Sie? Dieses Ding könnte wirken wie Schrapnell!«

Sharpe hatte noch nie mit einer Granate hantiert. Die alten britischen, lange ausrangiert wegen Unwirksamkeit, waren aus Ton, doch diese französischen waren aus dunkelgrünem Glas hergestellt.



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